Tony Beyersdorf schließt Ausbildung zum Nutzfahrzeug-Mechatroniker als Bester im Bezirk ab
Wurzen/Nitzschka. Bis vor kurzem noch Lehrling, seit ein paar
Wochen nun "Junggeselle" mit festem Arbeitsplatz - Tony Beyersdorf aus
Nitzschka hat seinen Platz bei der Gruma in Wurzen gefunden. Das Besondere:
Der junge Mann schloss seine Ausbildung als Bester des gesamten Kammerbezirkes
ab.
Wie ein Streber sieht der 22-Jährige Beyersdorf eigentlich nicht
gerade aus. Trotzdem hat er bei den Prüfungen der Handwerkskammer
im Januar besser abgeschnitten als irgendein Lehrling des Bereichs Nutzfahrzeug-Mechatronik
sonst im gesamten Kammerbezirk. Der Lohn der Mühe: Erster Platz unter
den anderen Lehrlingen und ein Gutschein für einen Lehrgang zur Vorbereitung
auf den Meisterbrief.
Den strebt der Nitzschkaer im Augenblick allerdings noch gar nicht
an. "Das ist sicher etwas, was ich mir für die Zukunft überlegen
werde", sagt er. Im Augenblick aber wolle er sich erst einmal auf seinen
Job konzentrieren. Und da heißt es - Autos reparieren. Neuerdings
als Facharbeiter. Dass die Technik in den vergangenen Jahren stetig komplizierter
geworden ist, machte sich Beyersdorf zufolge auch in der Ausbildung bemerkbar.
Immer mehr elektronische Bauteile und Komponenten in den Fahrzeugen erweitern
das Aufgabenspektrum.
Fehlersuche, Diagnose, Behandlung. Klingt fast wie beim Arztbesuch,
beschreibt aber, was ein Kfz-Mechatroniker heute so alles drauf haben muss.
Beyersdorfs Spezialität sind übrigens die "schweren Fälle"
in der Werkstatt. "Als ich mit der Lehre begann, gab es in Wurzen nur einen
Ausbildungsplatz für Nutzfahrzeuge." Und obwohl er eigentlich mit
Personenwagen geliebäugelt hatte, trat der Nitzschkaer die Stelle
an. Bereut hat er es nie, ironischerweise schraubt er aber jetzt wieder
vorzugsweise an Autos statt Lastwagen. Die Chefs bei Gruma haben ihren
Jahrgangsbesten in dieser Sparte mit Kusshand übernommen.
Möglicherweise hat Beyersdorf das Technik-Gen ja von seiner Mutter.
Die lernte in jungen Jahren nämlich das Schlosserhandwerk, berichtet
der Junior grinsend. Und obwohl er das Abitur in der Tasche hat, sei für
ihn ein Studium nicht wirklich in Frage gekommen. "Ich wollte lieber gleich
arbeiten gehen und Geld verdienen." Folgerichtig habe er in der Ausbildung
auch die Praxis-Wochen unter den Fittichen von Ausbilder Silvio Grams lieber
gehabt, als den Betrieb an der Berufsschule. Eine Notiz am Rande sei noch
erlaubt: Wenn Beyersdorf im Job die Pole-Position "abräumt", könnte
das auch mit seiner bevorzugten Sportart zu tun haben. Er kegelt nämlich
beim SV 61 Nitzschka. Markus Tiedke
Eins mit Sternchen: Der Nitzschkaer Tony Beyersdorf von Gruma Wurzen war bester Lehrling seines Faches im Kammerbezirk. Foto: Andreas Röse
LVZ Muldental 14. März 2012